Yael Reuveny

© Amit Berlowitz

Biografie

Die aus Israel stammende Regisseurin Yael Reuveny studierte an der Sam Spiegel Film and Television School in Jerusalem. Während ihrer Studienzeit war Yael Reuveny in die Regie und Produktion diverser Filme involviert, die auf Festivals weltweit gezeigt wurden, darunter ihr Diplomfilm Kleine Miriam’l. Seit Abschluss ihres Studiums im Jahr 2005 führt Yael Reuveny Leben und Arbeit in Berlin fort.
 
Yael Reuvenys filmische Arbeit beinhaltet neben diversen Dokumentarfilmen, bei denen sie für das Jüdische Museum Berlin als Regisseurin und Produzentin fungierte auch die Videoinstallation Jerusalem Variations, die Teil der Ausstellung My Name is Esperanza in Santander, Spanien war, sowie zuletzt 21-Kanal-Videoinstallation Mesubin für die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin (2020) und Tunicata (2017), in Auftrag gegeben durch den Gropius Bau Berlin und angekauft von der Draiflessen Collection, Mettingen.
 
Ihr erster Dokumentarfilm Erzählungen vom Verlorenen (Toldot Ha’Menutzachim, 2009) entstand als Teil des Projekts A Triangle Dialogue, einer Kompilation aus fünf Dokumentarfilmen aus Israel, Polen und Deutschland, die vom Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen in Gesellschaft und Politik erzählen. Yael Reuvenys Beitrag zu diesem Projekt - der um die Suche nach dem im Holocaust verloren gegangenen Bruder ihrer Großmutter kreist - wurde u.a. mit dem Förderpreis der DEFA-Stiftung, dem Short Documentary Award des Filmfestivals Jerusalem und dem Discovery Award des Filmfestivals Cottbus ausgezeichnet. Erzählungen vom Verlorenen erzählt die Geschichte von Feivke, der zu Peter wurde. Der verschollen geglaubte Bruder der Großmutter der Regisseurin beschloss nach dem Zweiten Weltkrieg, sein Leben an einem Ort in Brandenburg fortzuführen, an dem er in einem Konzentrationslager interniert war. So wurde aus Feivke Schwarz „Peter Schwarz“ und seine Spuren verwischten sich.
 
Yael Reuveny ließ das Thema ihres halbstündigen Dokumentarfilms nicht ruhen, sondern vertiefte es in ihrem vielfach ausgezeichneten Film Schnee von Gestern / Farewell, Herr Schwarz, der persönlichen Geschichte der Regisseurin, die ihre der Emanzipation von der Vergangenheit dienenden Spurensuche fortsetzt und sich dabei auf einer Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Israel und Ostdeutschland, zwischen Opfern und Tätern des Holocaust wiederfindet.  

Yael Reuvenys aktueller Dokumentarfilm, Kinder der Hoffnung, hat seine Premiere im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals Berlin und Brandenburg im August 2021.

Dokumentarfilme

Kinder der Hoffnung (Promised Lands), 2021
Buch und Regie: Yael Reuveny
Produktion: Made in Germany Filmproduktion
Co-Produktion: WDR, RBB, Black Sheep Film Productions Ltd.

Schnee von Gestern, 2014
Buch und Regie: Yael Reuveny
Produktion: MADE IN GERMANY Filmproduktion
Co-Produktion: Black Sheep Film Productions Tel Aviv, Channel 8 (Israel) WDR  

Auszeichnungen:
DEFA Bester Dokumentarfilm, DOK Leipzig
Bester Dokumentarfilm, Haifa International Film Festival
Nominierung Ofir (Israelischer Oscar)
Dialogue Award Cottbus Film Festival
Hauptpreis Filmfestival Schleswig-Holstein
Publikumspreis IFFF Dortmund/Köln
Gershon Klein Preis, Jüdisches Filmfestival Berlin
Hauptpreis Toronto Jewish Film Festival
Best Debut, Israel Documentary Forum
Best Storytelling, First Time Festival New York

Erzählungen vom Verlorenen
(Toldot Ha'Menutzachim), 2009
Buch und Regie: Yael Reuveny
Produktion: MADE IN GERMANY Filmproduktion
Mit Unterstützung der Stiftung Zurückgeben

Auszeichungen:
Anat Pirchi Preis für den Besten Kurzdokumentarfilm, Jerusalem Film Festival
Bnaya Zuckerman Preis für den besten Kurzdokumentarfilm, Jerusalem Jewish Film Festival
Bester Dokumentarfilm dokumentART, Neubrandenburg
Förderpreis der DEFA-Stiftung
Discovery Award, Cottbus Film Festival
Lobende Erwähnung Doc en Courts, Lyon Film Festival

Installationen

Mesubin, 2020
21-Kanal-Videoinstallation für die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin

Tunicata, 2017
7-Kanal-Video- und Soundinstallation
Auftragsarbeit für den Gropius Bau Berlin im Rahmen der Ausstellung +ultra gestaltung schafft wissen
Ankauf durch die Draiflessen Collection, Mettingen

Jerusalem Variations, 2006
Videoinstallation für das Ausstellungsprojekt "My Name is Esperanza" in Santander, Spanien


DOKUMENTARFILM

KINDER DER HOFFNUNG (PROMISED LANDS)

Regie: Yael Reuveny
 

Die Regisseurin Yael Reuveny hat sich entschieden, Israel zu verlassen. Für Kinder der Hoffnung kehrt sie zurück und trifft ihre ehemaligen Klassenkameraden, um zu sehen, was aus den Träumen und Idealen von damals geworden ist.

Premiere: 15. August 2021 im Rahmen des Jüdischen Filmfestivals Berlin und Brandenburg

© Jüdisches Museum Berlin

INSTALLATION

MESUBIN - DIE VERSAMMELTEN

Yael Reuveny und Clemens Walter


Mit ihrer Videoinstallation Mesubin (Die Versammelten) hat Yael Reuveny gemeinsam mit dem Videokünstler Clemens Walter eines der Highlights der Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin geschaffen. Auf 21 Monitoren kommen mehr als fünfzig Jüdinnen und Juden virtuell zusammen und machen als „Schlusschor“ die Viel­stimmigkeit gegen­wärtigen jüdischen Lebens sichtbar.

© Draiflessen Collection, Henning Rogge

INSTALLATION

TUNICATA

Yael Reuveny und Clemens Walter
 

 


Anstelle des Wissenschaftlers im Labor, der den Blick nach unten durch ein Mikroskop richtet, findet sich der Betrachter der Installation rücklings auf dem Boden liegend wieder, vielfach vergrößerte schwebende Manteltierchen beobachtend.

7-Kanal-Video- und Soundinstallation - eine Auftragsarbeit für den Gropius Bau Berlin im Rahmen der Ausstellung +ultra gestaltung schafft wissen.

DOKUMENTARFILM

SCHNEE VON GESTERN

Regie: Yael Reuveny
 
„Peter Schwarz“ liegt in Ostdeutschland begraben. Ein Kommunist ohne Religionszugehörigkeit. „Feiv’ke Schwarz“ wurde im Holocaust ermordet. Ein osteuropäischer Jude. Plötzlich soll Feiv'ke Schwarz dieser Peter Schwarz sein. Ein Mann, der nach der Beendigung des 2. Weltkrieges entschied, ausgerechnet in das Dorf zurückzukehren, in dem er im Konzentrationslager interniert war, der eine deutsche Frau heiratete und der mit den ehemaligen Aufsehern Fußball spielte.

In Schnee von gestern erzählt die Regisseurin Yael Reuveny die Geschichte von Peter Schwarz, dem verschollen geglaubten Bruder ihrer Großmutter. Dabei geht es auch um Reuveny, die wie viele junge Israelis ihrer Generation in Berlin lebt, obwohl dies von der älteren Generation als Affront gewertet wird. Sie wollen vor allem Spaß haben, die Vergangenheit glauben sie überwunden - schließlich haben sich die Zeiten ja geändert. Doch wie viele, muss auch die Regisseurin Yael Reuveny erkennen, dass die Vergangenheit stärker ist. Um sich endlich von dieser zu emanzipieren, macht sie sich auf die Suche nach den Spuren ihrer eigenen Familiengeschichte, um herauszufinden, dass alles anders ist.


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